Hintergrund:
In der Altgemeinde Dettendorf leben in den Hauptorten Dettendorf und Kematen sowie vielen zugehörigen Weilern rund 800 Einwohner. Für Dettendorf wurde 2009 ein Dorferneuerungsverfahren angeordnet. Als zentrales Ziel der Dorferneuerung (DE) wurde damals bereits die Erschaffung zeitgemäßer Räumlichkeiten für die Vereine und die Dorfgemeinschaft formuliert. Seit Verfahrensbeginn ist das Vorhaben ein fester Bestandteil des Projektplans der DE.
Bisher fand der Probenbetrieb und Teile des gesellschaftlichen Lebens in dem vor 65 Jahren erbauten ehemaligen Alten Schulhaus statt. Dieses Gebäude entsprach aber weder vom baulichen Zustand noch von den vorhandenen Räumlichkeiten dem derzeitigen und künftigen Bedarf. Der nachfolgende Bericht beschreibt die Geschichte unseres Alten Schulhauses:
Der Abriss des Schulhauses und des Feuerwehrhauses erfolgte schließlich im Oktober/November 2019 unter tatkräftiger Unterstützung der Dorfgemeinschaft:
Nach einer mehrjährigen Planungsphase beantragten die Vorstandsmitglieder der Dorferneuerung als Vertreter der Dorfgemeinschaft und die örtlichen Vereine den Bau eines kombinierten Gemeinschafts- und Feuerwehrhauses durch die Gemeinde Bad Feilnbach. Der gemeinsame Bau sollte sinnvolle Synergie- und Spareffekte ergeben. Die Gemeinde Bad Feilnbach plante seitdem mit den Hauptnutzern des künftigen Gemeinschaftshauses innerhalb des laufenden Dorferneuerungsverfahrens als Ersatz für das alte Schulhaus Dettendorf ein Gemeinschaftshaus zu errichten.
Darin sollen sowohl die Feuerwehr, die Trachtenkapelle als auch die Plattler- und Theatergruppen des Trachtenvereins ihre neue Heimat für Proben- und Lagermöglichkeiten in der Jugend- und Vereinsarbeit finden. Das Gemeinschaftshaus soll der gesellschaftliche und kulturelle Mittelpunkt des Dorfes werden. Es soll Begengungsstätte für Jung und Alt sein, mit bedarfsgerechten Probenräumen zur Sicherung und Weiterentwicklung des kulturellen Dorflebens beitragen und bisher nicht vorhandene Lagerräume für das Vereinsinventar schaffen.
Angesichts des mittlerweile geschlossenen Gasthaus Kammerloher sollte auch der Fortbestand gesellschaftlicher Anlässe der Ortsgemeinschaft gesichert werden. Das Gasthaus Weingast in Kematen, Vereinslokal für viele örtliche Vereine, bleibt weiterhin Heimatstätte für Vereinsabende, Theateraufführungen und viele Vereinsversammlungen und -veranstaltungen. Die Nutzung des Gemeinschaftshauses dient ausschließlich nichtkommerziellen Zwecken und soll nicht in Konkurrenz zur bestehenden Gastronomie treten. Lediglich der ergänzende Bedarf, der aus räumlichen, zeitlichen oder organisatorischen Gründen nicht gedeckt werden kann, soll im Gemeinschaftshaus stattfinden.
Nach dem Besuch mehrerer Referenzobjekte meldeten die Vereine im März 2013 ihren Nutzungsbedarf und beantragten bei der Gemeinde einen formellen Planungsstart.
Die Gemeinde verabschiedete im April 2013 einen Gemeinderatsbeschluss:
1.) Der Bedarf für ein Gemeinschaftshaus mit Feuerwehrhaus ist gegeben und wird dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern als Projektbegleiter der DE mitgeteilt
2.) Die Gemeinde übernimmt die Trägerschaft über das Vorhaben
3.) Als Vorstufe zur konkreten Planung wird ein Ideenwettbewerb ausgelobt
4.) Die Eingabeplanung übernimmt die Gemeinde in enger Abstimmung mit Vereinsvertretern und Vorstandschaft der DE. Zusammen mit dem Planungsbüro soll ein Konzept erarbeitet werden, das im
Zusammenwirken mit Gemeinde, ALE, Kreisbrandrat, Vereinsvertretern und Dorfgemeinschaft auch realisiert werden kann.
Planung
Am Ideenwettbewerb beteiligten sich vier Architekturbüros. Die Vereine, die DE und die Gemeinde entschieden sich im Februar 2014, die Pläne des Architekturbüros Erhardt.Erlacher aus Rottach-Egern fortzuentwickeln. Ein Planungsausschuss mit Vertretern der Gemeinde, den Vereinen und der DE entwickelte mit dem Architekturbüro aus der ersten Studie des Ideenwettbewerbs weitere Planentwürfe und die bedarfsorientierte Gebäudeplanung. U.a. wurde im Februar 2016 eine Planungsvariante diskutiert, die das Gemeinschaftshaus weiter östlich situierte.
Gemeinderatsbeschluss vom
14.04.2016
Der Gemeinderat fasste am 14. April 2016 einen positiven Beschluss zum Bau einschließlich Finanzierungsplan: Als Ersatz für das ehemalige Schul- und Gemeindehaus sowie die jetzigen Feuerwehrräume sollte nun tatsächlich ein kombiniertes Gemeinschaftshaus auf der Basis des Planentwurfs des Architekturbüros Erhardt/Erlacher gebaut werden. Die vorgeschlagene Standortverlegung wurde befürwortet. Für das Vorhaben waren maximal mögliche Zuwendungen nach den Feuerwehrzuwendungsrichtlinien und einem EU-Förderprogramm zu beantragen.
Ausführlich erläutert ein Bericht in der Gemeindezeitung Bad Feilnbach (Auszug aus der Ausgabe August / September 2016) den aktuellen Sachstand zum Gemeinschaftshaus.
Von der Planung zum Bau:
Mittels Einbeziehungssatzung schaffte die Gemeinde Anfang 2017 Baurecht. Bis Ende März 2017 musste der Zuschussantrag mit sämtlichen Unterlagen eingereicht werden.
Das umfasste auch die finale Festlegung der Planung. Auf einen Keller wurde verzichtet, stattdessen sollte dieser Lagerflächenbedarf mit einer Schupf abgdeckt werden. Fristgerecht wurde der
Zuschussantrag zusammen mit dem genehmigten Bauplan eingericht. Für das Feuerwehrhaus wurde ein Zuschussantrag bei der Regierung von Oberbayern gestellt.
Nach der Besprechung der Werkplanung mit dem Planungsausschuss am 9. Oktober 2017 und einer Informationsversammlung für die Bevölkerung am 7. November 2017 wurde am
27. November 2017 mit dem Aushub und damit dem Bau begonnen. Ab Frühjahr 2018 folgten die weiteren Gewerke. In Betrieb ist das Gemeinschaftshaus nun seit Mitte 2019, die offizielle Einweihung
erfolgt nach Fertigstellung der Außenflächen.
Zum Bauvorhaben:
Zu den einzelnen Gewerken:
Bezüglich der möglichen baulichen Eigenleistungen erfolgte Anfang 2018 die Abstimmung zwischen der Gemeinde, dem Architekturbüro und dem Planungsausschuss. Vor
allem in den Bereichen Fenster und Türen, Elektro und Holzbau half die Dorfgemeinschaft tatkräftig mit.
Impressionen vom Bau:
Impressionen von der Hebfeier:
Der St. Florian am Feuerwehrhaus nimmt Gestalt an:
Außenflächengestaltung:
Der nun entfallende Spielplatz wird östlich vom Saal realisiert. Weiter östlich in Richtung Radweg schließt sich der neue Bolzplatz an. Die Außenflächen inkl. Zufahrt, Wege, Stellplätze, Lagerschupf, Spielplatz, Vorplatz, etc. wurden wie folgt geplant (Planung der Planungsgruppe Straßer):
Die Umsetzung der Außenflächengestaltung folgte seit August 2020 durch die Heinricht Isenmann Tiefbau GmbH aus Fischbachau.
Im Mai 2021 erfolgte ein Großteil der Pflanzungen in Eigenleistung:
Schlussendlich folge Ende 2022 noch unsere Lagerschupf am Gemeinschaftshaus, die wir nach Leitung der Fa. Heiß und Heiß aufstellten.